Ursache von Hyperaktivität und ADS

Wer erzieht, der strukturiert die Gefühls- und Gedankenwelt seines Zöglings. Und mit erzieherischem Umgang kann man auch erfolgreich erklären, da der Zögling lernt, seinen liebevollen, aber erziehenden Elternteil nicht zu ignorieren. Bei alledem bleiben sich die Voraussetzungen für das Sozialgeschehen immer die gleichen, weshalb auch der Effekt der inneren Beruhigung, durch strukturiertes Sozialgeschehen, für jedes sozialfähige Lebewesen gilt.

Erbgut und Erfahrungsschatz

Viele Menschen meinen, dass das Verhalten ihres Hundes rein auf dessen Rasse zurück zu führen sei. So hat jedes Individuum zwar sein Erbgut, doch überwiegt im tatsächlichen Verhalten der Erfahrungsschatz. Das, also der Erfahrungsschatz, ist der Grund, weshalb so manche aus dem Rassestandart herausfallen und weshalb auch im Erwachsenenalter Verhalten noch verändert werden kann. Anstatt nur den Rassestandart zu beäugen hat man also insbesondere das eigene Verhalten zu überdenken. Denn der Erfahrungsschatz des Zöglings beinhaltet zum großen Teil den Umgang, den er in seiner Familie erfährt.

Der Welpe

Leben lebt, das bleibt sich immer gleich. Das wird von mir in Buch, Film, Unterricht und in einem expliziten Blog hierüber erklärt. 
Nun hält der Frühling Einzug und so manche Menschen bereichern ihre Familie mit einem Welpen. Um hier einen guten Start zu bieten ein kurzer Blog über eine wünschenswerte Sichtweise.

Der ungewollte Hundekontakt

Nur wenn man ein positiv respektiertes Familienoberhaupt ist und der Zögling sich über eine Fremdannäherung freut, sowie der sich annähernde Fremde sichtlich freundlich ist, ist ein Eingreifen nicht notwendig. Nicht notwendig heißt nicht, dass man sich nicht dennoch, auf freundliche Weise, als Familienoberhaupt zu erkennen geben möchte. In allen anderen Fällen ist ein Eingreifen als Familienoberhaupt also nichts anderes als notwendig, sobald sich ein Kontakt mit fremden oder gar bekannten, aber dennoch unfreundlichen Zeitgenossen ergibt. Ansonsten lässt man seinen eigenen Zögling im Stich oder man überlässt ihm das Feld, worin er dann macht, was er für richtig hält. Wer ist man dann noch?
Da die Konstellation von beidseitiger Freundlichkeit der Hunde und dem bereits erreichten Erziehungsziel erstaunlich selten ist, besteht also grundsätzlich Handlungsbedarf, wenn Hundehalter ihre Hunde ungefragt oder sogar gegen des Willen des fremden Hundebesitzers zu deren Hund lassen.

Die sinnvolle Hundebegegnung

Man sollte nicht einem Hund begegnen, dem ein Mensch hinterhergeht. Es sollte so sein, dass man einem Menschen mit seinem Hund begegnet. Dabei sollten beide Menschen sozialkompetent und ehrlich entscheiden, ob es sinnvoll sein könnte, die beiden zusammen zu lassen, weshalb zunächst die Menschen miteinander reden. Sinnvoll ist das Zueinander-Lassen aber ausschließlich, wenn beide Hunde freundlich und bezüglich dieser Begegnung furchtlos sind. Man lässt also nicht generell zusammen und man geht auch nicht hinterher, während die Hunde das Terrain bestimmen und die Begegnungen klären.
Zu einer hohen Lebensqualität unserer Schützlinge gehört ein positiver Familienvorstand, der seinen Schützling durch die Irrwege der menschlichen Gesellschaft führt. Auch und gerade in der Begegnung mit Fremden zeigt sich die Qualität eines Familienvorstandes oder anders gesagt, zeigt sich da, ob er ein solcher ist.

Der Kontrollschritt beim Daseins-Kommando

Vor allem in der Aufregung einer interessanten Begegnung haben die Menschen oft Schwierigkeiten, eine Anordnung zum Dasein von ihrem Zögling zielorientiert zu fordern. Meist wird nur noch an der Stress-Situationen vorbeigeeilt, anstatt an dem dran zu bleiben, was man angeordnet hatte.
Entsprechend gibt's hier nun einen Clip, bei dem ich das Wesentliche einer Kommunikationssituation zusammenfasse.

Im zweiten Teil sind Unsicherheiten im Zögling, weshalb hier helfend, anstatt fordernd das angeordnete Dasein lückenlos bleibt.

 

 

Im Alltag Dabei

Sozialgemeinschaft bedeutet zusammen leben

Zusammen zu leben bedeutet nicht nur spazieren gehen oder sonstige, "hundetypische" Geschehnisse anzusteuern. Wenn man eine liebevolle aber klare Positionierung in der Familie etabliert und man ebenso klar kommuniziert, dann ist nur noch das Dabei-Sein wichtig, damit der Zögling möglichst ausgeglichen, zuverlässig und vertrauensvoll ist. Leidige Themen, wie "Auslasten zu müssen", werden dann keine Frage mehr sein.

EINKAUFEN

Bei seinen Kau-Artikeln kann er mit wählen.

STADTBUMMEL

Non-Food-Besorgungen machen.

RESTAURANT

Ohne Beilage verschmäht er Salat, ist aber dabei.Ohne Beilage verschmäht er Salat, ist aber dabei.


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Video-Blogeintrag

Nicht Hin-Agieren, sondern Interagieren

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Vortrag für die Züspa Parallelmesse "Hund, Katze & Co" 2016

Zuchthund oder Hund aus Tierrettung?

 

 

Die Frage ob man einen Hund aus einer Zucht oder einen aus einem Tierheim zu sich holt teilt sich in zwei Aspekte: Einerseits wird ein Unterschied hinsichtlich der Erziehung und der sozialen Zusammenfindung vermutet und andererseits erhebt sich eine ethisch zu beleuchtende Frage. Zu Ersterem ist erstaunlich wenig zu sagen, denn es zeigt sich, dass es keinen großen Unterschied macht, ob man sich ein leeres Buch mit Kapitelüberschriften aneignet, um diese vorgegebenen Kapitel sodann mit einem Text zu versehen oder ob man ein geschriebenes Buch heran nimmt, um es zu korrigieren. Heißt also, dass sich die Arbeit damit ein kleines Kind zu einem vernünftigen Erwachsenen heran wachsen zu lassen beziehungsweise ein Individuum mit einer umfassenden Vorgeschichte in eine vertrauensvolle und kommunikative Beziehung zu integrieren in ihrem Umfang doch recht ähnlich bleibt. So kann man sich aus einer ruhigen und familiär orientierten Zucht einen bereits besonnenen Welpen zu sich holen oder man kann mit einem nicht traumatisierten Hund aus einer Tierauffangstation eine vertrauensvolle Beziehung entwickeln. Ebenso kann man aus einer schlechten Zucht einen hektischen oder ängstlichen Welpen erwerben oder auch einen traumatisierten Hund aus einem Tierheim zu sich holen. So steht hinsichtlich der Erziehung und Sozialisierung, hinsichtlich des Bildens einer Familie mit erkennbaren Strukturen und fruchtbarer Kommunikation also weniger die Frage im Raum, ob man sich an einen Züchter wendet oder an eine Tierrettung, sondern eher an was für einen Züchter man sich wendet, beziehungsweise welches Individuum man aus einer Tierrettung zu sich nach Hause holt.

 

So bleibt letztlich also insbesondere der ethische Aspekt im Vordergrund, der sich auch dahingehend zeigt, sich selbst zu hinterfragen. Möchte man einen Hund als Familienmitglied oder empfindet man einen Welpen einfach als so anziehend, dass man einen haben möchte? Der Welpe ist nach einem halben Jahr keiner mehr und spätestens nach einem dreiviertel Jahr fällt das auch einem Laien auf. Sodann füttert man einen Hund und zerrt ihn gute zehn Jahre an einer Leine herum, was das Leben dieses Individuums sein soll, da dieser herangewachsene Hund als Welpe so herzig ausgesehen hat. Zunächst hat man also ehrlich zu sich selbst zu sein, indem man sich ehrlich und aufrichtig vor Augen führt, ob man wahrlich ein Individuum von einem abhängig machen möchte, das in Anbetracht aller Gefühle und Bedürfnisse von einem selbst in eine Welt aus Gesetzen, Höflichkeitsgebaren und Gesellschaftszwängen gezwungen wird, die nicht von diesem ausgelieferten Individuum verstanden wird. Doch sieht man, wie sich die Menschen immer viele Gedanken darüber machen, was für eine Rasse sie sich aneignen möchte. Doch sucht man sich nichts anderes als ein lebendes Individuum aus, das sein weiteres Leben bei einem verbringen soll. Wenn man dies nicht erkennt, dann sollte man kein Lebewesen an sich binden, sonst kann man ihm nicht gerecht werden, was sodann auch bedeutet, dass man eher beschwerliche Begebenheiten mit diesem Lebewesen zu erwarten hat als schöne. So sollte in einer jeden Begegnung die Frage im Raum stehen ob das Gegenüber lebt oder nicht. Und wenn es lebt, dann hat es Gefühle und somit auch Bedürfnisse. So stellt sich auch sogleich die zweite Frage in einer jeden Begegnung: Hat man Verantwortung über dieses Leben oder nicht? Dabei ist zu bedenken, dass sich Verantwortung aus Macht ergibt. Wenn man also jemandem überlegen ist, dann hat man auch Verantwortung gegenüber demjenigen. Also stellt sich weniger die Frage, ob man einen Welpen von einem Züchter möchte oder ob man einen Hund aus einer Tierrettung bei sich haben möchte. Die Frage ist eher ob man der Verantwortung gerecht werden kann, ein Lebewesen von sich abhängig zu machen, das schlicht nicht das Wortvolumen hat, um die naturentfremdete Lebensweise des Menschen nachzuvollziehen. Es bleibt also zu erfassen, ob man die nötige Ruhe, Selbsterkenntnis, das nötige Verständnis und die nötige Liebe hat, um ein Lebewesen zu sich zu zwingen, dessen Lebensqualität ab sofort und für seine gänzliche Zukunft von einem abhängig sein wird. Mit diesen Gedanken zeigt sich sodann, dass das Unterstützen von Qualzuchten hinsichtlich Körperdeformationen oder hinsichtlich schlechter Haltung nichts mit sogenannter Tierliebe, Familie oder ähnlichem zu tun hat. Wenn man sich also, nach aller Überlegung und Klarheit an einen Züchter wendet, dann hat man sich dahingehend Mühe zu geben, einen wahrhaften Züchter zu wählen, dem das Wohl und die Zukunft der Kinder tatsächlich am Herzen liegt. Wenn man also den tief emotionalen Wunsch hat ein Kind bei sich heranwachsen zu lassen, wobei man alle Phasen der Pubertät und Emotionalität mit seinem Schützling durchlebt, wonach man dann bis an sein Ende verantwortungs- und liebevoll für seinen Sprössling da zu sein hat, dann sollte man das tun. Wenn es aber darum geht einen Hund zu haben, dann scheint es allemal löblicher, einem Individuum ein familiäres Zuhause zu geben das seines verloren hat oder noch nie eines hatte. Denn, wie bereits gesagt, bleibt es aus erzieherischer und sozialisierender Sicht eine rein individuelle Angelegenheit, mit welchem Individuum der Verantwortliche besser zu Recht kommt – der Aufwand, jemanden mit einem Vorleben in die Familie zu integrieren oder jemanden ohne Vorleben zu formen ist hinsichtlich Individualität gegeben, nicht hinsichtlich des Alters, der Rasse, des Geschlechts oder der Vorgeschichte. Aussagen wie die, dass man einen Husky nicht am Jagen hindern könnte, dass Windhunde niemals so zu erziehen seien wie andere Hunde, dass Terrier ihren Dickschädel hätten, dass sogenannte Kampfhunde aggressiv seien oder ganz generell, dass der Mischling den man hat nicht zu erziehen sei, da er eben aus dem Tierheim ist sind nur Ausreden, wenn man den Inhalt von Sozialgemeinschaft entweder nicht verstanden hat oder man es nicht umsetzen kann. Denn die Menschen sind zu sehr darauf aus ihre Zöglinge, sei es Menschenkind oder Hund, so formen zu wollen, wie sie es sich vorstellen. Doch vergessen sie dabei, dass es nicht darum geht seinen Zögling in einen charakterlichen Rahmen zu pressen, sondern ihm aufzuzeigen wer man in dieser Familie selbst ist. Und dies hat nichts mit Härte zu tun, sondern mit Selbsterkenntnis. Denn wenn man sich als ein vernünftiges, überlegtes, ruhiges, zielorientiertes und liebevolles Familienoberhaupt zeigt, dann wird das Ergebnis auch ein ruhiger, überlegter, vernünftiger und ausgeglichener Zögling sein. Man erhält also einen gesellschaftsfähigen Schützling durch die Darstellung eines erkennbaren und somit fühlbaren Familienoberhauptes, nicht durch das herumbasteln am Charakter des Zöglings. Denn eines ist sicher: Wenn der jeweilige Hund nicht von einem Menschen zu sich geholt worden wäre, dann würde er sich gegenüber seiner leiblichen Eltern zu benehmen wissen. Wenn man es also versteht sich als ein vernünftiges Familienoberhaupt zu zeigen, dann wird man auch ein kommunikatives und vernünftiges Familienmitglied erziehen können. Ist der jeweilige Hund also geistig gesund, dann kann man ihn auch zu einem Gesellschaftsmitglied erziehen, das keine Fesseln braucht. Denn ob der Zögling hinsichtlich seiner Bedürfnisse, wie Ernährung, Erlebnisse und familiären Sozialgeschehens befriedigt ist und ob man sauber und erkennbar mit ihm kommuniziert liegt ausschließlich an einem selbst. So sieht man an einem ganz banalen Umstand, ob man das Ziel einer kommunikativen Familie erreicht hat: Braucht man eine Leine, um bestimmte Situationen oder Begegnungen mit seinem Hund ohne unerwünschtes Verhalten zu überstehen oder muss man ihn an sich fesseln, damit er keinen Unsinn macht? Dabei heißt dies nicht, dass man nicht anleinen darf. Um sich zu klären kann oder muss man beispielsweise in schwierigen, pubertären Abschnitten der Erziehung eventuell auch einmal eine Leine verwenden, doch sind das anfängliche Schwierigkeiten, die mit der Klärung der Familienstruktur und der Kommunikation verschwinden, was wiederum nicht bedeutet, dass man zukünftig nicht mehr anleinen dürfte. Wenn es Beispielsweise aus gesetzlichen Gründen in der Stadt verordnet ist, dass man den Hund anleinen sollte, dann darf man diesem Gesetz gerne folgen. Denn es macht nichts aus, einen bedürfnisbefriedigten Hund auch einmal an die Leine zu nehmen. Doch wenn man ihn anleinen muss, da er ansonsten macht, was er möchte, dann ist dies ein Beweis für eine gescheiterte oder nicht zu erkennenden Kommunikation, was meist auch eine nicht zu erkennende Familienstruktur mit sich bringt.

 

Die Erkenntnis ist also, dass es nicht am Gegenüber liegt, in wieweit die angestrebte Beziehung eine nennenswerte wird und ob diese sodann, mit erkennbaren Familienstrukturen, funktionierend, kommunikativ und liebevoll sein wird. Es liegt ausschließlich an einem selbst; es liegt am Verantwortlichen, was und wie das Ergebnis sein wird, weshalb die Selbsterkenntnis in Zusammenhang mit der Erkenntnis, dass man sich jemanden ausliefert, dessen Lebensqualität fortan von einem abhängig sein wird, die maßgeblich Entscheidungsgrundlage zu sein hat. Wer hierin anderer Meinung ist, der scheint bereits zu beweisen, dass er nicht familiäre Aspekte in seinem Denken und in seinen Zielen hat, sondern er vermutlich nur einen Hund haben möchte, um sich zu amüsieren, jemanden zu befehligen oder „auszubilden“, was letzteres auch immer bedeuten mag. Und wer andere Erwartungen und Ziele als familiäre hat, der sollte für seine Zwecke ein entsprechendes Gerät, wie etwa eine Alarmanlage oder ähnliches erwerben, anstatt ein Lebewesen an sich zu binden. Dazu gibt es nichts weiter zu sagen, eher zu handeln, womit schlussendlich für jeden, der sich von ganzem Herzen ein sogenanntes Tier als Familienzuwachs wünscht, nur die Verantwortung übrig bleibt. Relevant bleibt somit nur die Pflicht über die Schutzbefohlenen, die man sich, gerade hinsichtlich einem Erwerb, selbst aussucht. Das jeweilige, vom jeweiligen Menschen ausgesuchte Individuum kann für alles Weitere nichts. So sollte es auch selbstredend sein, dass wenn sich jemand innerhalb der Polizei, bei Rettungskräften, als Schäfer oder ähnliches einen Hund tatsächlich für eine ernsthafte und sinnreiche Arbeit aneignet, er dies ebenfalls aus der familiären Grundlage heraus tun sollte, mit der Begleiterscheinung der gemeinsamen Tätigkeit im Beruf. Sodann wird sich zeigen, dass die angestrebte Arbeit vom bestmöglichen Ergebnis begleitet wird.

 

Züchter oder Tierrettung? Was hier alleine zählt ist die Aufrichtigkeit, das Maß an Ausgeglichenheit und der ehrliche Familienwunsch des Verantwortlichen. Wenn Sie sich also nach einem Hund sehnen, dann Schauen Sie sich das Individuum an. Wenn Sie hierbei als selbstbewusstes und möglichst entspanntes Familienoberhaupt eine liebenswerte Person anstatt einen Hund sehen, dann kann diese Verbindung eine schöne, liebevolle und kommunikative Zukunft nach sich ziehen, die keine Fessel in Form einer sogenannten Leine notwendig hat.

 

 

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Das Thema Lob

Seit ich vor etwa 15 Jahren anfing in der breiten Öffentlichkeit als Erziehungs- und Sozialisierungsberater, oder wie immer man dazu sagen möchte, zu arbeiten hat sich, gerade in der Hundeerziehungswelt, einiges Verändert. In den ersten Jahren meiner Arbeit war zu erkennen, dass das, aus meiner Warte, so unnüzte Bleib-Kommando durch eine klare Beendigung der Ausführung abgelöst wurde. Sodann, was einige Jahre länger dauerte, übernahmen immer mehr Trainer auch das von mir erarbeitete Signal zum Da-Sein, was ich vereinfacht das Daseinskommando nenne. Ein klarer Umgang mit einem Aufmerksamkeitssignal (Aufmerksamkeitskommando) ist leider immer noch nicht weit verbreitet, doch haben die Menschen weit mehr Schwierigkeiten den Grund des Lobens zu erkennen. Dieser Moment, in dem man ein Lob ausspricht ist wichtiger, und vor allem auf eine andere Weise wichtiger, als bisher angenommen: Man lobt, da man etwas zu erkären hat. Das sollte sich jeder, der einen Schützling oder derer mehrere hat, vor Augen führen: Man lobt, um etwas zu erklären. Doch ist es immer noch gang und gebe, dass die Erziehungsberechtige auf eine singende und ausgelassene Weise loben, dass der Zögling das Gefühl hat, er bekommt zur Belohnung ein Spiel oder er hätte seinem Sozialpartner einen Gefallen getan, der sich daraufhin bedankt. Das loben ist eine ruhige und liebe Situation, in der man das Gefühl vermittelt, dass der Zögling gerade etwas richig macht, was das Familienoberhaupt auf eine liebevolle Weise zufrieden stimmt. Damit stellt sich ein Ach-so-Effekt ein, durch den der Schützling lernt, bzw. eine Erkenntnis hat. Also wird auf diese ruhige und liebe Weise gelobt, wenn der Zögling zwar richtig handelt, aber dabei unsicher ist, damit er bei seiner Handlung selbstsicherer wird. Und es wird gelobt, wenn der Zögling gerade dabei ist etwas Neues von seinem Familienoberhaupt zu lernen. Doch noch immer ist häuftig zu sehen, wie die Menschen, oft durch eine Hundeschule angeleitet, ihre Hunde besingen und ausgelassen bespielen, wenn diese gerade eigentlich etwas lernen sollten oder wenn der Zögling das, was gerade signalisiert wurde schon kann. Dadurch wird jeder sinnvolle Lernprozess bezüglich des Signals gestört oder es wird, wenn das Signal bereits bekannt ist, jeder ernst aus der Situation genommen, womit der Zögling nicht in Situationen folgen wird, in denen er etwas anderes besser findet, als seinen Menschen herumhampeln zu sehen oder ihm einen Gefallen zu tun. Also: Man lobt nicht, um sich zu bedanken oder um zu spielen. Man lobt, um etwas zu erklären. Und wenn es nichts zu erklären gibt, dann gibt es auch nichts zu loben. Zumindest während der Erziehung. Wenn man eines Tages weiß, dass der Schüztling in jeder Situation auf einen eingeht, dann kann man auch wieder häufiger loben. Doch ist es dann dennoch eine Erkälrung, indem man erklärt, dass man, gerade bei respektierten Familienverhältnissen, ein liebevoller Familienvorstand ist, wenn man das Tal der Erziehung durchschritten hat. 

 

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