Ob der Schützling nun ein ängstliches Seelchen ist oder ob es ein selbstbewusster Hund ist, es müssen immer die Eckpfeiler einer gesunden Sozialgemeinschaft etabliert werden:

Einerseits das Darstellen und Aufzeigen der Struktur in der Familie, also ein Abgrenzen der Persönlichkeiten, und andererseits das Klären der Signale, also das erschaffen einer unmissverständlichen Kommunikation.

Diese beiden Standbeine sind die Eckpfeiler einer gesunden Sozialgemeinschaft, gleichgültig um welche Tierart es sich handelt. Und eben diese Standbeine für eine gesunde Sozialgemeinschaft werden bei Fauser-System in dieser Reihenfolge in persönlichen Einführungsterminen oder einem Seminar erklärt. Die Erklärungen selbst sind persönliche Erkenntnisse von Thorsten Fauser, die bereits 1986 zu wachsen begannen und frei von Orientierung an typischen Erziehungsversuchen sind. Die Themen bleiben sich hinsichtlich dem, was so Mancher anzugehen versucht zwar ähnlich, doch ist die Quintessenz eine andere, wie die einzelnen Erklärungen von Thorsten Fauser zeigen.

Somit sieht man auch, dass der Schwerpunkt auf dem Verstehen des Erziehungsberechtigten liegt, womit zunächst rein Theoretisch gearbeitet wird. Erst im zweiten Einführungs-, bzw. Seminarblock wird, nach allen Erklärungen, begonnen das Gelernte praktisch umzusetzen. Dieses praktische Umsetzen wird sodann in einzelnen Terminen immer wieder geübt, bis es, durch Verständnis und Übung, in die Selbstverständlichkeit des jeweiligen Erziehungsberechtigten über gegangen ist.

Je besser der Mensch das gelernte durchschaut und umzusetzen versteht, umso eher herrscht Liebe und Zuneigung sowie aber auch Folgsamkeit in dieser Gemeinschaft. Letztlich ergibt sich also die unbedingte Gesellschaftsfähigkeit des Schützlings, indem man in keiner Situation eine Leine benötigt, um negatives zu vermeiden. Fauser-System lehnt auch alle typischen Symptombehandlungen oder unsinnige Ziele wie das erschaffen eines Wachhundes o. ä. ab.

Es wird immer an diesem Ziel, der alltagstauglichen Gesellschaftsfähigkeit einer harmonischen Familie gearbeitet. Es sollte also alles entspannt und rein kommunikativ lösbar sein, egal welche Katze da soeben vorüberrennt, welcher Hund des Weges kommt oder welche Fast-Food-Verpackung am Boden liegt. Erst dann ist das Ziel einer harmonischen Gemeinschaft erreicht, womit auch ein Schützling mit Lebensfreude und dennoch erkennbarer Besonnenheit in die Familie gewachsen ist.

 

Mittlerweile gibt es manche Menschen die nach dem Fauser-System arbeiten. Das ist erfreulich und zeigt eine schöne Entwicklung, die sich einerseits von Brutalität und andererseits vom obligatorischen "Bitte-beachte-mich-Leckerbissen" abwendet. Doch gibt es bisher nur wenige Menschen die ein Certifikat von Thorsten Fauser besitzen, in dem er die arbeitsweise nach seinen Erkenntnissen persönlich beglaubigt.